Winter-Elbe-Fahrt in Dresden
Nunmehr zum 46 Mal fand die Winter-Elbe, organisiert vom Kanuverein Laubegast e.V. Dresden vom 01.-03.02.2019 statt. Teilnehmer vorwiegend aus den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Sachsen/Anhalt, Thüringen und Sachsen zählen dabei zu den Dauergästen der Veranstaltung.
Der Freitag stand ganz im Zeichen der Anreise. Bereits am frühen Nachmittag konnten wir schon die ersten Gäste begrüßen. Im Laufe des Abends sollten es bis zu 60 Teilnehmer werden, welche traditionell inzwischen einen gemütlichen Abend bei einem Bauernfrühstück verbringen. Am Ende gingen 53 große und kleine Portionen über den Tresen in der Küche des Vereinsheims.
Während die Einen bereits in gemütlicher Runde saßen, wurden fleißig unten am Elbufer, so wie die Teilnehmer ankamen, die Boote bis 22 Uhr auf die bereitgestellten Bootsanhänger geladen. Bis spät in die Nacht wurden dann Erlebnisse aus vergangenen Fahrten ausgetauscht und schon die ersten Planungen für 2019 gemacht.
Bereits kurz vor 6 Uhr kam am Sonnabend, 02.02.19 Bewegung in den Verein, um möglichst zeitig die frischen Brötchen vom knapp 500m entfernten Bäcker holen zu können. Reichlich gestärkt ging es kurz nach 8 Uhr Richtung Straßenbahnhaltestelle. Mit Dresdens „Kulturlinie“ Nummer 4 der Straßenbahn ging es bis fast nach Radebeul. Ca. 70 Teilnehmer nahmen an der Wanderung, welche uns dieses Jahr nach Moritzburg führte, teil. Aufgrund einer neuen Tarifzone ging es von der Stadtgrenze Dresdens und Radebeul zu Fuß für knapp 3Km bis zum ersten Highlight weiter. In Radebeul-Ost angekommen, ging es mit der Lößnitzgrundbahn weiter. Zügig schnaufte die Dampflok 99 1789-9 mit 7 Waggons, davon 2 eigens für die Teilnehmer der Winter-Elbe reserviert, bis nach Moritzburg. Die Wanderung führte uns auf einer Strecke von ca. 10 Km vom Bahnhof über Fasanenschlösschen, Leuchtturm, Wildgehege zum Schloss Moritzburg und zurück zum Bahnhof. Der Wettergott meinte es noch ganz gut mit uns. Bei Plusgraden im einstelligen Bereich setze der angekündigte Regen erst gegen Mittag am Schloss zur traditionellen Rast bei Knacker und Brötchen ein. Wer wollte konnte sich die Ausstellung „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ansehen. Der Großteil nutzte aber wieder die beiden reservierten Waggons der Lößnitzgrundbahn bis Radebeul.
Gegen 15.30 Uhr im Verein angekommen, nutzte ein Teil die Vereinssauna zum Aufwärmen oder absolvierte einen verspäteten Mittagsschlaf. Ab 18 Uhr standen den Teilnehmern die beheizten Zelte im Innenhof für einen gemütlichen Abend zur Verfügung. Bei Lagerfeuer, Bratwurst, Steak, Glühwein und diversen gekühlten Getränken folgte ein unterhaltsamer Winter-Elbe-Abend bis in die frühen Morgenstunden.
Der Sonntag, 03.02.19 stand ganz im Zeichen des Paddelns! Wer meinte im Laufe der vielen Jahre Winter-Elbe schon alles an „Wetter“ erlebt zu haben, wurde 2019 eines Besseren belehrt. Morgens 8 Uhr war bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt noch alles „grau“ und „trocken“. Kurz nach 8.30 Uhr fing es leicht mit Regnen, welcher allmählich in Schnee überging, an. Toll! Dies dachten die ersten Teilnehmer, nun wird es doch noch eine echte Winter-Elbe-Fahrt! Was dann geschah und uns den ganzen Tag begleiten sollte, damit hatte wohl keiner gerechnet.
Innerhalb einer Stunde bis 9.30 Uhr gab es eine geschlossene Schneedecke auf den Straßen und wir bangten schon überhaupt mit unseren 4 Bootsanhängern bis zum Startpunkt nach Bad Schandau zu kommen. Wir schafften es schließlich doch und begleitet von starkem Schneefall wurden die Boote von den Hängern abgeladen. Kurz danach waren auch schon die ersten Boote mit den insgesamt 117 Teilnehmern auf dem Wasser. Es war wahrlich nichts für „Schönwettterpaddler“ und „Genießer“ an diesem Tag. Leichter Gegenwind peitschte die nassen Schneeflocken in die Augen, Brillenträger kämpften in der Folge mit beschlagenen Gläsern. Teilweise war die Sicht durch den dichten Schneefall unter 100m. So kämpften sich die Teilnehmer Kilometer um Kilometer bis nach Laubegast. Unser Begleitmotorboot machte schon auf der Fahrt nach Bad Schandau in Wehlen schlapp! Stark durchnässt und frierend musste unser Basti als Fahrer im Vereinsbus auf der anderen Elbseite aufgetaut und gewärmt werden. Der Fährmann lies dann schon die Helfer kostenlos hin- und her mit der Fähre fahren. Schließlich mussten wir den Vereinsbus dann noch in Wehlen am Bahnhof stehen lassen. Der Schneefall war zu heftig und das Fahrzeug kam den kurvenreichen und steilen Berg nicht mehr hinauf. Ebenfalls stehen bleiben mussten in Bad Schandau zwei Bootsanhänger, welche die Brückenauffahrt mit den Zugfahrzeugen nicht mehr schafften. Auch unser Motorboot konnte die Heimreise auf dem Bootstrailer erst am Dienstag von Wehlen nach Laubegast antreten. Auch der Berg nach Dorf Wehlen gegenüber vom Bahnhof war zu steil!
Besser erging es den Teilnehmern auf dem Wasser. Fast alle trotzten dem Schneefall und paddelten bis Laubegast. Einige Wenige beendeten den „Kampf“ aber bereits auch in Pirna. In Laubegast angekommen zählten eine warme Dusche, trockene Sachen und die von den Vereinsmitgliedern frisch gekochte Kartoffelsuppe mit Wienern zu den ersten „Wohlfühlmaßnahmen“ nach dieser Fahrt. Diese 46. Winter-Elbe wird einigen Teilnehmern wohl ganz sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Mit so einer Wetterwende an diesem Wochenende hatte wohl keiner gerechnet!
Mit dem Boot auf dem Dach, der Teilnehmerurkunde in der Hand, verabschiedeten sich die Teilnehmer voller Lobes von den seinen Gastgebern des Kanuvereines in Laubegast. Gegen 17 Uhr waren fast alle auf dem Heimweg, man wusste ja nicht, was noch so kommt!
Vielen Dank an die vielen fleißigen Helfer im Verein, vielen Dank auch an die Teilnehmer für Euer Kommen! Wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen vom 31.01.-02.02.2020 zur 47. Winter-Elbe-Fahrt.
Bis dahin wünschen wir allen eine schöne Paddelsaison und wir sehen uns sicher schon bei einer der nächsten tollen Fahrten zu Ostern bei der Zschopau-Mulde-Fahrt, in Görlitz auf der Neiße oder in Thüringen auf der Saale, wieder!
Ray Mehlig
Fahrtenleiter
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