Vom 31.01. bis 02.02.20 fand die nunmehr bereits 47. Winter-Elbe-Fahrt beim Kanuverein Laubegast e.V. Dresden statt.
Bereits im November 2019 ging die erste Anmeldung von insgesamt 106 Teilnehmern bis Fahrtenbeginn ein. Nicht alle paddelten aber dann am Ende mit, sondern begaben sich auch nur auf die Wanderung. Traditionell nehmen schon Sportfreunde aus Brandenburg, Berlin, Görlitz, Jena, Cottbus, Leipzig und Schönebeck, um nur einige zu nennen teil. Aber auch neue Teilnehmer konnten wir dieses Jahr bei doch eher frühlingshaften Temperaturen begrüßen.
Freitag ist immer der Anreisetag und wer kann, nutzt diesen Tag auch für eine zeitige Anreise, um noch etwas von Dresden zu sehen. Platz zur Übernachtung fanden dieses Jahr wieder alle auswärtigen Teilnehmer im Bootshaus mit eigenem Matratzenlager, im Auto oder Wohnmobil direkt an der Elbe unterhalb des Bootshauses und auf der Zeltwiese des Vereines mit Blick auf die Elbe. Am späten Nachmittag wurde auch schon eifrig begonnen die Boote auf die bereit gestellten Bootsanhänger zu laden. Durch die unterschiedlichen Bootstypen bei den Einern und Zweiern nicht ganz einfach, schließlich soll jedes Boot einen Platz finden. Im Laufe der Jahre wurden aber reichlich Erfahrungen gesammelt und bis Sonntagfrüh waren 46 Einer und 25 Zweier auf insgesamt 5 Bootsanhänger verteilt.
Bereits traditionell gibt es freitags zum Abendbrot im Bootshaus Bauernfrühstück, zubereitet von unseren professionellen Hobbyköchen der Vereinsmitglieder. Am Ende gingen 70 Bauernfrühstücke über den Küchentresen. In gemütlicher Runde saßen und aßen, tranken und erzählten sich die Teilnehmer „Geschichten“ und Erlebnisse aus der vergangenen Zeit bis kurz nach Mitternacht.
Bereits kurz vor 6 Uhr kam schon am Sonnabend dezent Bewegung in das Matratzenlager. Frische Brötchen vom 200m entfernten Bäcker waren das erste Tagesziel und es dauerte nicht lange, da lockte der Kaffeeduft auch die restlichen Teilnehmer aus ihren Schlafsäcken.
Pünktlich 8 Uhr ging es dann los! Wie jedes Jahr am Sonnabend stand eine Wanderung auf dem Programm. Nach langer Zeit und immer wetterabhängig ging es dieses Jahr (endlich) wieder in die Sächsische Schweiz mit dem Zug bis Schmilka. In Schmilka ging es bei milden 8 Grad und trockenem Wetter mit der Fähre über die Elbe, weiter zu den Schrammsteinen. Die ursprüngliche ausgesuchte Route unserer Wanderleiterin Tine sollte „familienfreundlich“ für 64 wanderfreudige Kanuten der Elbleitenweg sein. Wie gesagt „sollte“, es kam anders als man dachte! Wenn schon Sächsische Schweiz, dann soll es auch eine ordentliche Klettertour werden und so teilte sich die Kanufamilie auf. 55 entschieden sich für die „Klettertour“ der kleinere Rest für die gemütliche Tour auf dem Elbleitenweg. Zurück ging es dann nach 12 bis 15 Wanderkilometern über Bad Schandau mit der Fähre zum Bahnhof, weiter bis nach Laubegast mit Zug und Straßenbahn. Gegen 17 Uhr waren die meisten
Teilnehmer dann im Laubegaster Vereinsheim angekommen und wieder duftete es nach Kaffee.
Während die einen noch in der Stadt bummelten, andere im Schlafsack die Ruhe genossen, bereiteten die fleißigen Helfer den Abend vor. Tagsüber noch Kartoffeln und Möhren für die Kartoffelsuppe am Sonntag geschält, wurde nun in den beiden Festzelten im Innenhof fleißig geräumt.
Die Party im beheiztem Zelt am Sonnabendabend ist nun schon genauso Kult wie das Bauernfrühstück am Vorabend. Bei frisch gegrillten Steaks und Bratwürsten, dieses Jahr aufgrund der Temperaturen bei reichlich gekühlten Getränken sowie vielen mitgebrachten Leckereien, begann ab 19 Uhr ein zweiter gemütlicher Abend. Ein kurzer aber intensiver Regenschauer konnte das Laden der restlichen Boote durch die fleißigen Helfer nicht stoppen. Es war ein schöner Tag zum Wandern und vom Wetter her besser als die Tage zuvor vorhergesagt. Ein Abend in den warmen Zelten und am Lagerfeuer ging wiederum gegen Mitternacht zu Ende.
Der Sonntag begann wie der Sonnabend mit frischen Brötchen und Kaffeeduft dank der Brandenburger Sportfreunde, welche als Frühaufsteher für das Bedienen der Kaffeemaschine verantwortlich waren.
Start zum Paddeln war gegenüber Sonnabend eine Stunde später und damit 9 Uhr. Mit der Straßenbahn und dem Zug ging es nach Bad Schandau. Fast zeitgleich setzen sich die Bootsanhänger in Bewegung. In Bad Schandau angekommen begannen die Autofahrer mit dem Abspannen der Boote. Kurzdarauf verwandelte sich die Wiese am Elbufer unterhalb des Bahnhofes in ein Meer von Booten und Menschen, welche eifrig ihre Startvorbereitungen trafen.
Kurz nach 10.30 Uhr war es dann soweit. Der Organisator der 47. WEF, Ray Mehlig, begrüßte nochmals offiziell die Teilnehmer. Gegenüber dem Vorjahr mit viel Schnee und Wind sollte es eine eher gemütliche und frühlingshafte Paddeltour mit etwas Wind werden. Neben Hinweisen in Ufernähe zu paddeln, die Nähe der Schifffahrtstonnen zu meiden und auf die richtige Brückendurchfahrt in Pirna zu achten, waren dies die notwendigsten Informationen für eine schöne (Winter)-Elbe-Fahrt. Kurz darauf ging es dann endlich los! Es war schön anzusehen, wie die zahlreichen und bunten Boote zu Wasser gelassen wurden. Eins nach dem Anderen verließ Bad Schandau in Richtung Dresden-Laubegast. 11 Uhr war dann die Ruhe in Bad Schandau wiederhergestellt, als wäre niemand da gewesen.
Bei teils böigem Gegenwind und unerwarteten Wellen bereits kurz nach Bad Schandau sowie Eingangs von Königstein ging es an der Rathener Felsformation vorbei weiter. Die Gierseilfähre in Rathen war außer Betrieb, damit war hier auch für freie Fahrt gesorgt. Zwischen Rathen und Wehlen gab der Wind dann noch einmal alles! Zum Erstaunen der langjährigen Fahrtenteilnehmer gab es dort, wo man den Wind vor Pirna in Zeichen am heftigsten erwartet hatte, dieses Jahr ruhiges Fahrwasser und keine Wellen. Die Freude über den fehlenden Wind wahrte aber nicht lange. Schon an der Altstadtbrücke von Pirna nahm der Wind wieder an Fahrt auf und blies uns nochmals ordentlich auf den nächsten 2 Kilometern bis Heidenau ins Gesicht. Die letzten 6 Kilometer vorbei an Schloss Pillnitz und der Schiffswerft
Laubegast konnte man nochmals fast windstill genießen. Die ersten Teilnehmer waren gegen 14 Uhr im Verein, der letzte kurz vor 16 Uhr.
Während die einen noch die frisch gekochte Kartoffelsuppe mit Wienern als leckere Mahlzeit genossen, packten bereits die ersten Teilnehmer ihre Autos. Ohne Hektik war viel Bewegung nun im Verein vorhanden. Teilnehmerurkunden und Stempel für das Fahrtenbuch abholen, Boote verladen und Verabschiedungsrunden beherrschten nun das bunte Treiben im Verein. Während sich die meisten Teilnehmer wieder in alle Himmelsrichtungen aus Dresden entfernten, nutzen noch einige wenige Sportfreunde die Möglichkeit für ein oder zwei Tage in Dresden zu bleiben. Dies ist natürlich jederzeit auch gern möglich!
Als Organisator möchte ich mich bei meinem ganzen Team für tolle Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung bedanken. Ganz besonders beim Wanderteam, welches schon 3 Wochen vorher „Probelaufen“ war und mich ertragen hat. Danke auch an unsere Hobbyköche im Verein, es hat wieder lecker geschmeckt!
Mein besonderer Dank gilt allen Teilnehmern für Euer Kommen. Ihr wart wie immer „pflegeleichte“ und tolle Gäste. Wenn es Euch gefallen hat, dann denke ich, sehen wir uns zur 48. Winter-Elbe-Fahrt vom 29.-31.01.2021 wieder in Dresden-Laubegast.
Wer im Sommer die Elbe genießen möchte, ist natürlich auch vor der nächsten WEF ein gern gesehener Gast beim Kanuverein Laubegast e.V. Dresden.
Eine schöne Saison wünscht Euch das Orga-Team 2020 der WEF und bis demnächst!