Bericht von der 22. Familienpaddelfreizeit der Kanujugend des KVL
Als uns am 09.06. die JHB Lübben mit einem Schreiben die geplante Durchführung unserer diesjährigen Paddelfreizeit bestätigte, fiel dem kleinen Org.-Team ein großer Stein vom Herzen.
Durch die Corona bedingte Schließung aller Jugendherbergen war lange Zeit nicht sicher , ob die diesjährige Tour überhaupt stattfinden kann.
So machten sich am Sonntag, 19.07.20, 28 paddelfreudige Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit vollgepacktem Bootsanhänger auf den Weg nach Lübben an der Spree.
Auf der Zeltwiese der Jugendherberge fanden 11 Zelte und 2 Wohnwagen genügend Platz, um für eine Woche ein gemütliches Lager zu errichten.
An den folgenden 6 Tagen paddelten die aktiven Kanuten unseres Vereins mit ihren Freunden und Familien fast 100 Km auf den Kanälen und Fließen des Spreewaldes zwischen Lübben und Burg.
Die Bemühungen der Kanujugend, die mit dieser traditionellen Paddelwoche neben den jugendlichen aktiven Paddlern auch ihre Familien den touristischen Kanusport nahe bringen wollen, trugen wieder reiche Früchte.
Auf den 10 – 25 Km langen Tagesausflügen waren 9 Familien (10 Kinder/ Jugendliche und 18 Erwachsene) in den vereinseigenen, geliehenen und eigenen Wanderbooten unterwegs.
Leider konnte uns die JHB, Corona bedingt, nur zum Frühstück und mit einem kleinen Lunchpaket über den Tag verpflegen.
Zum Abendbrot war von jedem Teilnehmer eigene Kreativität gefordert. Einige kochten selbst, andere bemühten den Pizzadienst, oder waren in den Gaststätten, Dönerläden und Pizzerias unterwegs.
So machte jeder seine eigenen Erfahrungen, wie die Stadt Lübben mit seinen Gästen umgeht. Von freundlichem „Tische zur großen Tafel zusammenrücken“ (Gaststätte Bubak) bis zur rigorosen Ablehnung unserer Gruppe (Imbiss Keutel) reichten die Erfahrungen.
Höhepunkt unserer Urlaubswoche war die große Tour von Burg nach Lübben:
Vom „Bootshaus am Leineweber“ am Orteingang von Burg paddelten eine kleine Gruppe über Südumfluter, Hauptspree, Eschen- und Bürgerfließ einmal durch den oberen Spreewald.
Leider mussten wir auch hier die Erfahrung machen, dass die Kommerzialisierung vor dem Bootstourismus im Spreewald keinen Bogen macht.
Z.B. mussten wir für das Einsetzen der 5 Boote in Burg 15 Euro bezahlen, in Lübbenau fanden wir keine Möglichkeit zum Aussteigen für eine Mittagspause –nur private Stege und Ufer, die von abweisenden Leuten und Schilder bewacht wurden und die kostenfreie Benutzung der vielen Schleusen war oft nicht möglich, da „Hobby-Schleusenwärter“ die Hand aufhielten.
Trotz der wenigen negativen Erfahrungen war die Paddelwoche eine schöne Zeit, in der sich alle Teilnehmer mit gemeinsamen Aktivitäten näher kommen und austauschen konnten.
Besonders im Gedächtnis werden wohl die folgenden Dinge blieben
– die langen erholsamen Mittagspausen mit Mittagsschläfchen für die Älteren und die Spielplätzen zum Toben für die Jüngeren,
– die abendlichen Volleyballspiele,
– das klappernde Storchenpaar auf dem Schornstein mitten in der JHB,
– das Sitzen und Ruhe genießen an der Spree
und vor allem das schöne Wetter – nicht zu heiß und nicht zu kalt.
Als am Sonntag, 26.07.20, nach einer Regenfahrt auf der Autobahn alle Teilnehmer ohne Probleme wieder zu Hause ankamen und alle benötigten Materialien an Ort und Stelle verstaut waren, begannen die Überlegungen, wo es dann wohl im nächsten Jahr hingehen wird und wer wieder mit dabei sein wird.
Fred Koban
Leiter der Freizeit